Aktion Waldkatzen
Von den wenigen Anrainern können die Katzen nur eine bescheidene Hilfe erwarten, wenn überhaupt. Ansonsten sind sie sich selbst überlassen. Es herrscht Hunger – nahezu jeden Tag. Hinzu kommt, dass naheliegende Höfe, die selbst Katzen als Mäusefänger in ihren Diensten haben, ihre frei umherstreifenden Katzen nicht kastrieren. Die Folge: Die Population der Waldkatzen in Castrop-Rauxel wächst unaufhörlich.
So entbehrungsreich das Dasein im Wald für die Streuner auch ist, hier können sie ein freies Leben führen. Vor allem sind es jedoch die Kleinen, die zwar eine große, abwechslungsreiche Kinderstube genießen, aber abends hungrig ins Bett müssen und zudem unter Parasiten leiden.
Was können wir tun?
Zunächst einmal füttern wir regelmäßig zu, ergänzen quasi die Erträge aus den ‚Beutezügen‘ der Streuner. Um die Katzen (und auch die Castrop-Rauxeler Kleintier-Fauna im Wald) zu schützen, reicht dies aber nicht aus. Daher ist es zum einen unser Ziel, die Katzenmamas mitsamt ihrem Nachwuchs einzufangen. Bei uns oder auf unseren Pflegestellen können die Kleinen dann medizinisch versorgt und von Parasiten befreit weiter bei ihrer Mutter aufwachsen, bis diese sich entscheidet, dass der Nachwuchs nun auf eigenen Pfoten stehen soll. Während die Mama durch den Tierarzt kastriert und nach der Abheilphase wieder in ‚ihren‘ Wald zurückgebracht wird, suchen wir für ihre Kids ein neues Zuhause – natürlich ebenfalls kastriert, sobald sie ein für die Kastration ausreichendes Alter erreicht haben.
Parallel zu diesem Vorgehen, versuchen wir auch, die übrigen Streuner im Wald einzufangen und der Kastration zuzuführen. Auch sie werden, nachdem sie wieder fit genug sind, in das Waldstück zurückkehren. Auf diese Weise hoffen wir, irgendwann den Punkt zu erreichen, dass die eingefleischten Streuner ihr freies Leben in dem Castrop-Rauxeler Wald fortführen können, ohne dass die Population weiter ausufert.
Tierschutz im Grenzgebiet von Castrop
Einige Einzelaktionen konnten wir in dem Waldstück am Rand von Castrop-Rauxel bereits erfolgreich durchführen. So ist beispielsweise ‚unsere‘ Sugar nach ihrer Kastration bereits wieder in ihr gewohntes Revier zurückgekehrt.
Es bleibt aber zu befürchten, dass Einzelaktionen wie diese längst nicht ausreichen. Inwieweit unser Einsatz bisher zur Geburtenkontrolle bei den Waldkatzen beigetragen hat, wird sich erst über die Zeit zeigen. Sobald die ‚Kitten-Saison‘ jedoch wieder neuen Nachwuchs hervorbringt oder wir Streuner entdecken, die wir noch nicht kastrieren lassen konnten, stehen wir in den Startlöchern.