Regeln

Unter all den Geschöpfen dieser Erde gibt es nur eines, das sich keiner Versklavung unterwerfen lässt. Dieses eine ist die Katze.

Mark Twain, us-amerik. Schriftsteller

… aber auch wir müssen einige Grenzen setzen.

Nachhaltiger Tierschutz: Unsere Grenzen & Regeln

Auch wir sind nur Menschen. Daher stößt unsere ehrenamtliche Tierschutz-Tätigkeit bei den Streunerseelen hier und dort an ihre bzw. an unsere Grenzen. Und auch in der Zusammenarbeit mit anderen muss es – wie in allen Lebensbereichen – ein paar Regeln geben.

Auch Tierschutz kennt Grenzen

So sehr wir es uns wünschen würden, aber unsere Liebe zu den Streunerkatzen da draußen kann leider nicht grenzenlos sein. Denn nicht wir stecken diese Grenzen, sondern vielmehr sind es Zeit und Ort, die uns einschränken.

Natürlich können wir als kleine Privatinitiative nicht in ganz Deutschland Streuner betreuen, versorgen, einfangen und kastrieren. Zum Glück haben sich bereis in vielen Orten und Regionen Vereine und Initiativen gebildet, die sich der dort ansässigen Streunerkatzen annehmen. Aufgrund der örtlichen Nähe zu uns haben wir beschlossen, vornehmlich innerhalb folgender Grenzen im Tierschutz aktiv zu sein:

Castrop-Rauxel, Suderwich, Waltrop – hier sind die Streunerseelen im Tierschutz aktiv.

In akuten Notfällen sind wir auch bereit, diesen Aktionsradius etwas zu erweitern. Dies sollte aber die Ausnahme bleiben. Ansonsten stellen wir auch gerne den Kontakt zu einer ortsansässigen Tierschutz-Initiative her.

Nicht nur unser Aktionsradius kennt Grenzen, auch unsere Tierschutz-Arbeit als solche. Unser Augenmerk beschränkt sich ausschließlich auf Streunerkatzen und -kater, insbesondere auf:

  • das Einrichten und Betreuen von Futterstellen
  • Fangaktionen, um kranke und/oder verletzte Tiere einer medizinischen Versorgung zuzuführen
  • Fangaktionen zwecks Kastration
  • Organisation von Kastrationsterminen
  • medizinische Erstversorgung
  • Tierarztfahrten
  • Sichern von Jungtieren und chronisch kranken Tieren

Natürlich kommt es vor, dass wir im Rahmen unserer Tierschutz-Arbeit auch mal auf die ein oder andere entlaufene Hauskatze treffen. Jede Katze, die wir fangen, wird mittels Chiplesegerät ausgelesen und auf einen eventuellen Halter überprüft. Diese Tiere führen wir dann selbstverständlich wieder mit ihrer menschlichen Familie zusammen. Zu unseren Kernaufgaben gehört dies allerdings nicht.

Eine Katze mit Zuhause: evtl. auch ein Fall für den Tierschutz, aber nicht für die Streunerseelen.Bei Suchaktionen nach entlaufenen Hauskatzen, für die Sicherung der ‚Ausreißer‘, bei in Not geratenen Tieren aus Wohnungshaltung, bei ausgesetzten Wohnungskatzen sowie bei Totfunden informiert ihr bitte – falls bekannt – den Halter bzw. wendet euch an den ortsansässigen Tierschutzverein, an die Feuerwehr oder das Veterinäramt. Die mitunter sehr traurigen Schicksale so mancher Hauskatze lassen auch uns nicht kalt. Mit den stetig wachsenden Streunerpopulationen allein in unserem Aktionsradius fehlt uns jedoch schlichtweg die Zeit, uns zusätzlich um die Notfälle zu kümmern, die im Tierheim sehr gut aufgehoben sind bzw. zu ihren menschlichen Familien zurückgebracht werden können.

Zeit ist dann auch ein gutes Stichwort für einen weiteren Faktor, der uns unsere Grenzen aufzeigt. Für ‚unsere‘ Streuner gehen wir regelmäßig sogar über unsere Grenzen hinaus. Doch neben unserem Berufsleben, der Versorgung von Streunern in unserer Obhut sowie unseren eigenen Haustigern und unserer ohnehin stark dezimierten Freizeit, will auch die Zeit für die Streuner draußen gut organisiert sein. Daher gilt:

  • Grundsätzlich sind wir erreichbar täglich von 11 Uhr bis 19 Uhr.
  • Termine zu Ortsbegehungen bzw. zur ersten Sichtung der Lage werden individuell abgesprochen.
  • Von uns betreute Futterstellen werden in der Regel in den späten Nachmittagsstunden bzw. Abendstunden versorgt.
  • Fangaktionen erfolgen in der Regel in den Abendstunden und ggf. in Nachtschichten.

Unser Aufwand, unsere Regeln

Eigentlich hätten wir gerne auf diesen Punkt verzichtet. Unsere persönlichen Erfahrungen – und auch die vieler anderer Tierschützer – zeigen jedoch, dass es ohne Regeln schwierig wird, zielorientierten und nachhaltigen Tierschutz zu betreiben.

Zunächst einmal: Wir finden es sehr schön, dass wir immer wieder auf Menschen treffen, denen die Not von Streunerkatzen nicht egal ist, die sich ihrer annehmen, sie in ihr Herz schließen und nicht selten sogar zu ‚ihren‘ Streunern werden lassen. An dieser Stelle sagen wir stellvertretend für alle Draußenkatzen danke für euer Engagement und hoffen, dass ihr lange weiter am Ball bleibt und euer Einsatz vielleicht auch Schule bei anderen Menschen macht.

Unprofessioneller Tierschutz: Gut gemeint, aber nicht immer zielführend.Gleichzeitig zeigt sich jedoch häufig auch: Je enger die Bindung zu den Streunern, desto pflege-, zeit- und arbeitsintensiver wird unser ‚Job‘ – und zwar nicht wegen der Streuner, sondern wegen der Menschen dahinter. Da wird das weitere Vorgehen diskutiert, nicht selten sogar in Frage gestellt oder gar sabotiert. Dem einen geht die Fangaktion nicht schnell genug, ein anderer drängelt, wann ‚seine‘ Streuner wieder zu ihm zurückkommen. Manche möchten am liebsten stündlich von uns auf dem Laufenden gehalten werden, wiederum andere stellen sich hin und sagen: „Nun macht doch mal, ihr seid doch die Tierschützer.“

    Uns ist wichtig klarzustellen:

  • Wir sind Tierschützer, ehrenamtliche und unentgeltlich arbeitende Tierschützer, keine Befehlsempfänger und auch keine Dienstleister.
  • Wir opfern unsere private Zeit für Streunerkatzen, nicht für menschliche Seelen dahinter, die permanent gestreichelt werden wollen.
  • Und das Wichtigste: Unser Aufwand, unsere Regeln!

Neben unserer Freizeit investieren wir auch unser Material und nicht zuletzt unser Geld in die Fang- und Kastrationsaktionen. Nicht nur, dass wir vollkommen unentgeltlich tätig werden, wir kommen auch für die Tierarztkosten auf, verfahren Sprit, tragen Futterkosten und noch vieles mehr. All das zahlen wir für die Streuner gerne. Wichtige Zeit und damit eventuell auch Streunerleben durch unnötige Diskussionen zu verlieren, können wir uns hingegen nicht leisten.

Wenn ihr uns also um Hilfe bittet, ist es unseres Erachtens das Mindeste, uns unsere Arbeit machen zu lassen und sich an die folgenden Regeln zu halten – also anklicken, lesen, akzeptieren:

Natürlich geht es zu Lasten der armen Streuner, wenn wir sie wieder sich selbst überlassen, nur weil man sich nicht an Abmachungen hält. Jedoch ist eine sinnvolle und zielführende Tierschutz-Arbeit unsererseits nur unter der Einhaltung dieser Richtlinien möglich. Die Akzeptanz der vorstehenden Regeln werden wir uns daher von euch auch schriftlich quittieren lassen, bevor wir tätig werden. Wie wir finden, ein kleiner Preis dafür, um Streunern zu helfen.