Katzen erreichen mühelos das, was uns Menschen versagt bleibt: Durchs Leben gehen, ohne Lärm zu machen.
Ernest Hemingway, us-amerik. Schriftsteller
… ein Talent, das ihnen oft zum Verhängnis wird.
Wenn sie nicht gerade mit ihrem Gesang ihre Paarungsbereitschaft kundtun oder lautstarke Revierkämpfe austragen, hören wir sie nicht. Zu Gesicht bekommen wir die meist scheuen wie vorsichtigen Wesen ebenfalls nur selten – und auch nur, wenn sie es wollen. Dennoch: In Deutschland gibt es laut Experten schätzungsweise rund zwei Millionen verwilderte Katzen. Sie leben in unseren Gärten und Hinterhöfen, in Scheunen und alten Fabrikhallen, in Wäldern ebenso wie im begrünten Seitenstreifen einer viel befahrenen Hauptstraße. Sie sind Streuner – im besten Fall ihrem Zuhause ‚nur‘ entlaufen, im schlimmeren und doch häufigen Fall einfach ausgesetzt oder zurückgelassen. Andere wiederum sind bereits auf der Straße geboren. Eines aber ist allen Streunerkatzen gemein: Sie sind keine Wildkatzen, sie sind verwilderte Hauskatzen.
Ob sie es sich selbst ausgesucht haben oder nicht – die Streuner führen ein freies Leben. Doch es ist alles andere als sorgenfrei. Anders als bei ihren wilden Verwandten oder Hauskatzen mit Freigang ist die Existenz der Stubentiger von einst häufig von Hunger geprägt. Oft bis auf die Knochen abgemagert, streifen sie bei Wind und Wetter durch ihr Revier, überqueren dabei gefährliche Straßen und können nicht in ein warmes Zuhause zurückkehren, wo ein voller Napf auf sie wartet. Flöhe, Milben und Zecken sind ständige Begleiter der Streunerkatzen. Hinzu kommen Giardien, Spulwürmer und andere Parasiten. Und auch Krankheiten wie Immunschwächen oder der häufig tödlich endende Katzenschnupfen sind keine Seltenheit (mehr dazu unter Zahlen & Fakten).
Die Streunerseelen – stray souls foundation
Von all dem Katzenelend bekommen wir Menschen meist gar nichts mit – eben weil die Katze lautlos durchs Leben geht. Und wenn wir doch mal etwas von den Streunern mitbekommen, sind diese Vagabunden vielen ein Dorn im Auge. Sie betrachten den Kinderspielplatz als großes Katzenklo, reißen Singvögel, machen Jagd auf Eichhörnchen, angeln im Gartenteich und vermehren sich unaufhaltsam. Das Elend dahinter, häufig menschengemacht, sieht der Mensch oft nicht.
Um diesem Katzenelend entgegenzutreten, haben wir die ausschließlich privat getragene Initiative Streunerseelen – stray souls foundation ins Leben gerufen. Wir wollen das Leid der Katzen ohne Zuhause lindern – durch betreute Futterstellen, medizinische Versorgung, Kastrationsaktionen und durch Vermittlungen in ein neues Zuhause, wenn dies für das Tier wirklich sinnvoll ist. Denn wir wissen:
Bei Nacht sind alle Katzen eben nicht nur grau.
Es gibt jene, die glücklich sind in ihrem Vagabunden-Leben (und dennoch kastriert werden sollten). Und es gibt jene Streuner, die unsere Hilfe benötigen. Hungernde, kranke und verletzte Tiere sowie die Vagabunden wider Willen, die sich nichts sehnlicher Wünschen als ein warmes Zuhause bei Menschen, die sich um sie kümmern und ihnen dennoch ihre ganz eigenen Freiheiten lassen.
Auf den folgenden Seiten erfahrt ihr mehr über unsere Initiative, über geplante Aktionen, darüber, wie ihr uns unterstützen könnt, und natürlich auch über die großen wie kleinen Erfolge, die uns täglich ermutigen, diese ehrenamtliche Arbeit weiter voranzutreiben.